Das Interesse speziell von Stiftungen, in der Rolle des Investors/Gesellschafters ist ein nachhaltiges, im Wert steigendes Unternehmensportfolio. Meist sind jedoch die Betrachtungen – auch durch die Methoden der Unternehmensbewertung – sehr kurzfristig ergebnisgetrieben. Dies wird weiter verstärkt durch Prämiensysteme für das Management, die sich ebenfalls am erzielten EBIT/EBITDA bzw. EVA1 orientieren.
Ziel in der heutigen, sich schnell ändernden Zeit muss es sein, ein Unternehmen auf die Zukunftsanforderungen auszurichten. Daher gilt es Maßnahmen rasch einzuleiten und umzusetzen, auch wenn diese kurzfristig zu schlechteren Ergebnissen führen könnten. Eine nachhaltige Unternehmensentwicklung steht somit oftmals in Konkurrenz zu Management Vergütungssystemen.
Am Beginn steht ein grundsätzliches Bekenntnis hin zur nachhaltigen Wertentwicklung. Oft erfolgt dies nach dem Abgang des letzten Managements und das böse Erwachen setzt ein. Schön, die letzten Jahre wurden gute Dividenden kassiert und die Manager gleichzeitig reich bonifiziert. Jedoch steht das neue Management am Start und erklärt, dass reinvestiert werden muss und die fetten Jahre vorbei sind.
Einen wesentlichen Einflussfaktor nimmt die laufende Erfolgsbewertung ein. KPI´s die sich ausschließlich am EBIT orientierten führen direkt in die Sackgasse, denn die Unternehmensbewertung hängt direkt mit Prämiensystem und der Persönlichkeit des Managements zusammen. An welchen Schrauben soll nun gedreht werden? Schließlich soll eine Stiftung über Generationen denken.
Daher ist es maßgeblich, dass sich die Stiftung als Investor dauerhaft zwei Themenblöcken widmet. Erstens muss ein Unternehmensbewertungssystem aufgebaut werden, welches die aktuellen Zahlen, aber auch die „Fitness“ des Unternehmens berücksichtigt. Beide Faktoren sind für ein Prämiensystem für das Management entscheidend. Zweitens müssen auch die Aktivitäten und Handlungskompetenz des Managements, der handelnden Personen, im selben unternehmerischen Denken zu Hause sein.
Wie muss nun die Aktivitäten- und Handlungskompetenz eines nachhaltigen Executive Managers aussehen, welcher an werthaltigen Unternehmenswachstum interessiert ist und wie müssen Prämiensystem gestaltet sein, um die Entwicklung aus der Sicht der Stiftung zu ermöglichen?
Erfolg hat gezeigt, dass aufbauend auf dem jährlichen Budget, ein System entwickelt wird, dass das Erarbeiten und Umsetzen von werttreibenden Maßnahmen fördert und Wertminderer erkennt und dauerhaft beseitigt. Ein Patentrezept für jedes Unternehmen gibt es leider nicht, aber eine erfolgreiches Vorgehensmodel, welches von Bridge Finance entwickelt wurde, bei dem das Umsetzen der Maßnahmen (Meilensteine) direkten Eingang findet in den Abzinsungsfaktor bzw. Multiplikator für die Unternehmensbewertung. Die Umsetzung fließt direkt in die Unternehmenswertberechnung ein und kann – neben dem Einsatz als Vergütungs- bzw. Prämiensystem – vor allem für langfristiges Wertmanagement, Exitvorbereitung, betriebliche Nachfolgen etc. genutzt werden.
Beim Führungspersonal im Speziellen auch bei der Geschäftsführung gilt es bereits beim Recruitingprozess sich nicht rein auf das Bauchgefühl zu verlassen oder den besten Freund zu vertrauen, sondern das Raten und Vermuten bei der Einstellung gegen einen fundierten Auswahlprozess zu tauschen. Ein Recruiting, bei dem Kompetenzen und Fähigkeiten anhand eines teilstrukturierten Interviews, welcher Benchmark fähig ist, abgefragt werden. Zudem ist ein Management-Diagnostik-Check, der auch die aktuellen Motive der Person einschließt unumgänglich. Schließlich haben wir alles schon die Erfahrung gemacht: „Eingestellt aufgrund seiner fachlichen Kompetenzen, gekündigt aufgrund seiner persönlichen Fähigkeiten“. Es geht um Softskills, wie analytisch-konzeptionelle Kompetenz, Belastbarkeit, Durchsetzungsvermögen, Kundenorientierung, Motivationsfähigkeit usw. Genau hier kann mit dem richtigen Prozess die beste Person erfolgreich gefunden werden, die für das Unternehmen arbeitet und nicht nur bis zur nächsten Boni-Runde.
Zum Blogbeitrag: Bridge Finance und EO Executives haben sich zum Ziel gesetzt für Investoren nachhaltige und werthaltige Unternehmensentwicklung zu ermöglichen.
Die Autoren:
Hr. Dr. Schimpelsberger ist seit 2001 geschäftsführender Gesellschafter der Bridge Corporate Finance, mit den Schwerpunkten: Unternehmensentwicklung und Corporate Finance. Vorher war er Geschäftsführer/Vorstand/Aufsichtsrat in Konzernunternehmen der Raiffeisenlandes-bank OÖ und Projektmanager im Beteiligungsmanagement.
Christian Hener ist Geschäftsführer der internationalen Executive Search & Interim Management Personalberatung. Er ist vertrauensvoller Partner von Investoren bei der Besetzung von wichtigen Rollen.