Die Ergebnisse des Stiftungsmonitors 2020 stehen fest.
Im Dezember 2020 haben wir Sie um Ihre Meinung zu verschiedenen aktuellen Themen unserer Stiftungswelt gebeten. Die Tatsache, dass sich weit über 100 Personen mit unterschiedlichsten Tätigkeiten in Stiftungen Zeit für den Stiftungsmonitor 2020 genommen haben, freut uns sehr.
54% der Stifter würden wiederum eine Privatstiftung gründen
Durchgeführt haben wir die Umfrage in Kooperation mit der LMM Investment Controlling AG und unter wissenschaftlicher Mithilfe durch den Rektor der Privatuniversität Schloss Seeburg im Salzburger Land.
Heute dürfen wir Ihnen ausgewählte Ergebnisse präsentieren:
- 54% geben an, dass sie auch heute wieder eine Stiftung gründen würden. Wesentlich für Stifter ist die Möglichkeit der Einflussnahme der Familie in das Stiftungsgeschehen mittels eines (Familien-)Beirats. Dieser ist bei 72% der Stiftungen umgesetzt.
- Über 75% der Stiftungen halten Unternehmensbeteiligungen und leisten damit einen wesentlichen volkswirtschaftlichen Beitrag. Im aktuellen Umfeld lässt die Aussage, dass nur 11% eine negative Entwicklung dieser Beteiligungen in 2021 erwarten, optimistisch in die Zukunft blicken.
- 77 % der Gelder sind konservativ bzw. ausgewogen investiert. So man einen Blick auf die Performance 2020 wirft, scheint Handlungsbedarf gegeben, da 81% ein schlechteres Ergebnis als die Benchmark erzielt haben. Die Gründe für eine Underperformance können vielfältig sein, von unterschiedlichen Vorgaben bis hin zu hohen Kosten oder nachteiligen Entscheidungen des Vermögensverwalters.
- In der Kommunikation zwischen Bank und Stiftungen ist durchaus Verbesserungspotenzial vorhanden. Auf einer Skala von 0 (sehr unzufrieden) bis 10 (sehr zufrieden) wurde der Service der Banken (Beratung, Berichterstattung, etc.) im Corona Jahr 2020 nur mit einer Note von 3 bewertet.
- Digitalisierung ist in unserer Stiftungswelt noch nicht ganz angekommen, so verwenden maximal 40% der Stiftungen digitale Prozesse zur Steuerung und Kontrolle.
- Vorsorge bei Unfall oder Ableben zu treffen ist bei Stiftungen in den Vordergrund getreten. So geben fast 70% an, dass eine Notfallplanung besteht. Gleichzeitig verzichten aber noch 70% auf einen Familien- oder Stiftungskodex – ein Instrument, das der Konfliktvermeidung dient.
Die gesamten Ergebnisse finden Sie unter folgendem Link: Ergebnisse des Stiftungsmonitors 2020
Zusammenfassend kann man sagen, dass österreichische Stiftungen kein Auslaufmodell sind. Die Implementierung professioneller Standards wird als Voraussetzung für eine aktive Steuerung der Stiftung erkannt. Der Optimierungsbedarf in einzelnen Bereichen wird nicht zuletzt durch den Generationenwechsel beschleunigt werden.