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Digitalisierung/OrganisationVermögen in der Stiftung

Coronazeit – Anlassfall zur Notfallplanung?!?!

Seit Beginn der Corona-Krise müssen sich Familienunternehmer zusätzlichen Herausforderungen stellen – Digitalisierung, verändertes Kundenverhalten, Homeoffice, Kurzarbeit, IT, sind nur ein paar der Themen.

Das unbedingte Ziel eines jeden Familienunternehmers, das „Unternehmensschiff möglichst unbeschadet aus diesem Sturm zu segeln“ gilt in Krisenzeiten mehr denn je. Schließlich soll später einmal die Übergabe an die nächste Generation erfolgen.

Die Corona-Pandemie war für niemanden vorhersehbar – damit nicht planbar. Unternehmer sind seit Monaten gezwungen auf die Krise mit all ihren negativen Folgen zu reagieren.

MÖGLICHE KRISENZEITEN EINPLANEN UND VORBEUGEN

Es gibt allerdings auch Anlässe, die ein Unternehmen ebenso essentiell bedrohen können wie eine Pandemie. Man will sich den Fall natürlich nicht vorstellen, aber es passiert immer wieder. Durch Unfall, Krankheit oder Tod des womöglich alleinigen Entscheidungsträgers kann das Unternehmen führungslos werden.

Ein Notfallplan schafft hier Abhilfe und gibt dem Unternehmen, den Mitarbeitern und der Familie Sicherheit.

Es bedingt die Handlungsabläufe zu überdenken, und Strukturen zu schaffen, die das Unternehmen mit der notwendigen Flexibilität am Laufen halten. Diese reichen von der Anlage eines Notfallordners, in dem wichtige Dokumente, Namen der wichtigsten Ansprechpersonen, Codes, Schlüssellisten, Zugangsdaten, Passwörter etc. aufgelistet sind, bis hin zur Implementierung eines eigenen Krisenstabs. Im einem solchen Krisenstab sitzen Vertraute des Eigentümers, die gezielt mit Aufgaben betraut werden und damit die operative Geschäftsführung entsprechend gut aufrecht halten können.

Selbstverständlich müssen rechtlicher Dokumente aufgesetzt werden, die das Agieren ermöglichen. Hierfür kann die Form einer Generalvollmacht gewählt werden, oder es werden Einzelvollmachten sowie eine Bankvollmacht oder eine Vorsorgevollmacht erteilt.

TESTAMENT

Schließlich sollte auch durch das Verfassen eines Testaments für die langfristige Weiterführung des Unternehmens gesorgt werden.

Gerade für den Fall, dass minderjährige Kinder Erben sind und ein Gericht in die Unternehmensentscheidungen eingebunden wird, ist diese Vorkehrung unabdinglich. Ein Richter ist in der Regel kein Unternehmer und brauchen gerichtliche Entscheidungen auch viel zu lange, um unternehmerisch agieren zu können.

RECHTZEITIG AN MORGEN DENKEN

Mit einer strukturierten Notfall- und Nachfolgeplanung rüstet man sich gut für die Zukunft. Rechtliche Dokumente sollten geprüft, die Wünsche der Familie gehört und umgesetzt. Es bedarf dem Willen, sich dem Thema zu widmen, denn es auf die lange Bank zu schieben gefährdet oftmals das Lebenswerk und die Zukunft von Familie und Unternehmen.

Mag. iur. Claudia Illichmann, Prokuristin der advisory4family GmbH, unterstützt Familienunternehmen in der Notfall- und Nachfolgeplanung, um für die Zukunft gut gerüstet zu sein.
Claudia Illichmann ist ausgebildete Juristin und Unternehmensberaterin.
Im Family Office der ältesten Privatbank Österreichs mit den Tätigkeitsschwerpunkten Privatstiftung und Nachfolgeberatung beschäftigte sie sich intensiv mit Familienunternehmen und sämtlichen damit verbunden Themen. Aufgrund ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin des Family Business Network Austria, einem international vernetzten Verein, kennt sie die Herausforderungen, aber auch die Chancen, die sich für Familienunternehmen ergeben.