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Aus der Reihe „Das machen wir für unsere Klienten“ – Generationenübergang managen

Ausgangslage

Eine Stifterfamilie macht sich Gedanken um die Zukunft ihrer Stiftung und wie diese auch in einigen Jahren geführt werden soll. Das Familienunternehmen stellt das Fundament der Stiftung dar und gleichzeitig beginnen die Interessen der einzelnen Familienstämme zu divergieren. 4 Stämme nach der Gründergeneration, die teilweise im Unternehmen tätig sind, während andere Stämme gar nicht mehr in Österreich wohnhaft sind. Des weiteren sind auch die Enkel der Gründergeneration schon in Ausbildung bzw. arbeiten bereits in unterschiedlichsten Branchen. Die Nähe zum Unternehmen nimmt ab und damit sich auch die Begehrlichkeiten an die Stiftung.

Die Familie suchte nach Unterstützung, wie der Übergang an nächste Generationen funktionieren kann, damit die unterschiedlichsten Interessen an der Stiftung befriedigt werden können und gleichzeitig die Idee der Stiftung tatsächlich bewahrt wird.

Unsere Begleitung

Generationenübergang in einer Stiftung zu begleiten und zu managen ist eine der größten Herausforderungen in der Begleitung von Stiftungen. Natürlich kann man auf einer rein rechtlichen Ebene Lösungen finden, von der Gründung von Substiftungen bis hin zu unterschiedlichen Rechenkreisen, um so die einzelnen Stämme zu trennen.

Neben der rechtlichen Ebene gibt es aber gerade bei Familien auch immer eine emotionale Ebene – und diese reichen von persönlichen Wünschen bis hin zu Unstimmigkeiten zwischen Stämmen und Generationen.

Im gegenständlichen Fall blieben wir unserer Herangehensweise treu und versuchten das „System“ Familie zu verstehen. Wir suchten Kontakt zu allen Generationen und zu allen Stämmen, um deren Wünsche und Interessen an der Stiftung zu verstehen. Lange Gespräche mit allen Familienmitgliedern ermöglichte es uns, gemeinsame Nenner zu finden, die die Basis für das zukünftige Miteinander in der Stiftung darstellen.

Der nächste Schritt in der Zusammenarbeit war die Verschriftlichung dieser Ideen und die Abstimmung mit den Familienmitgliedern, um einen Konsens für dieses Schriftstück herzustellen. Wir nannten dies die Familiencharta, die das Fundament für das wertschätzende Miteinander in der Stiftung ist. Nach mehreren größeren und kleineren Runden konnten wir die Familiencharta formulieren, die von allen Stämmen und Generationen akzeptiert und getragen wird. Wesentlich in diesem Fall war auch die Einbindung der dritten Generation, denn auch diese wird mit der Stiftung leben und arbeiten.

Mit der gemeinsamen Familiencharta konnten wir dann das Gespräch mit dem Familienanwalt führen, um die Stiftungsdokumente in diesem Sinne abzuändern.

Ergebnisse

Aus den Erkenntnissen der Gespräche mit allen Familienmitgliedern konnten wir eine Familiencharta erarbeiten, die von allen Stämmen und Generationen getragen wird.  Folgende Änderungen wurden umgesetzt:

  • Stiftungsdokumente: in Zusammenarbeit mit dem Vertrauensanwalt der Familie konnten die Stiftungsurkunde und -zusatzurkunde im Sinne der Ideen aus der Familiencharta überarbeitet werden.
  • Interne Kontrollsysteme: Transparenz und unabhängige Kontrolle ist der Schlüssel, um etwaige Divergenzen bereits im Vorfeld zu vermeiden. Wir bauten mit der Stiftung ganz einfach handhabbare Kontrollsysteme auf, die das Gebaren der Stiftung und die Bewirtschaftung der Vermögenswerte beurteilen und die Qualität in der Bewirtschaftung erhöhen.
  • Berichtswesen & Familientag: alle Stämme und Generationen werden am Familien- bzw. Stiftungstag von uns informiert, wo die Stiftung steht und wie sich die Vermögenswerte entwickelt haben. Mit diesem neutralen und objektiven Reporting können wir sicherstellen, dass alle Begünstigten gleichzeitig und korrekt informiert werden. So können wir auch offene Fragen sofort beantworten und einen gemeinsamen Blick für die Zukunft entwickeln.

Fazit

Generationenübergang in Stiftungen ist die größte Herausforderung im Leben einer Stiftung. Einerseits sollen die Ideen der Stiftergeneration sichergestellt werden und gleichzeitig muss auch ein Weg gefunden werden, um kommende Generationen für die Stiftung zu begeistern.

Die Basis für einen gelungenen Übergang stellt eine Vereinbarung aller Generationen und Stämme dar. Darauf aufgesetzt sollten Prozesse und interne System installiert werden, um die Ideen der Familie mit Leben zu füllen und sicherzustellen.

Mit unserer laufenden Begleitung und Kontrolle und Reporting über das Gebaren der Stiftung stellen wir sicher, dass alle Beteiligten korrekt, umfassend und objektiv informiert werden. So managen wir Generationenübergang und das Wirken der Stiftung zum Wohle der Stifterfamilie.

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